Social Media optimal nutzen – mit organischer Reichweite

Social Media öffnen Unternehmen eine wichtige Tür: Sie ermöglichen es Unternehmen, Menschen auf ihren privaten Devices zu erreichen und so Werbekampagnen oder Unternehmensmitteilungen gezielt zu vermitteln. Hinter einem erfolgreichen Social-Media-Auftritt steht immer eine ausgereifte Strategie.

Ein wichtiger Messfaktor für die Social-Media-Strategie ist dabei die Reichweite von Posts. Diese spiegelt wider, wie viele Personen durch welche Posts erreicht werden und reflektiert somit, welche Beiträge sinnvoll für das jeweilige Unternehmen sind. Die Reichweite setzt sich zusammen aus der organischen Reichweite und aus der bezahlten Reichweite (die im Volksmund als ‚Werbung‘ bezeichnet wird).

Was ist organische Reichweite?

Die organische Reichweite beinhaltet die Anzahl der Personen, die die klassischen (also unbezahlten) Beiträge einer Seite gesehen haben.

Sind das nicht alle Follower dieser Seite? Nein. Die Beiträge, die eine Seite postet, werden nicht all ihren Followern angezeigt, sondern angepasst auf das Nutzerverhalten nur ausgewählten Usern. Aktivitäten wie Likes, Klicks oder Teilen steigern dabei die Reichweite.

Im Vergleich zu den Followern einer Seite, ist die Zahl der erreichten User bei Posts eher niedrig. Mittlerweile sind die Aktivitäten in den sozialen Netzwerken derart hoch frequentiert, dass schlicht nicht alle Inhalte jedem angezeigt werden können. Damit ist es gerade für kleinere Facebook-Seiten schwierig, viele Menschen mit einem Post zu erreichen.

Facebook geht „back to the roots“

Erschwerend kommt hinzu, dass Facebook Anfang des Jahres angekündigt hat, zu seinen Ursprüngen zurückzukehren und Nutzern wieder vermehrt Meldungen von ihren Freunden anzeigen will. Mark Zuckerberg hat erklärt, dass der Newsfeed-Algorithmus dementsprechend geändert wird. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Nutzern weniger Beiträge von Unternehmen angezeigt werden.

Für Unternehmen gibt es natürlich weiterhin Wege, in den Newsfeed ihrer Follower zu gelangen. Sofern beispielsweise ein User mit einem (Unternehmens-)Post interagiert, wird dieser auch seinen Freunden angezeigt.

Das bedeutet auch, dass die Nachfrage nach Facebook-Ads deutlich steigen wird – und damit auch die Anzeigenpreise. Inwiefern weitere soziale Netzwerke auf diesen Zug aufspringen, wird sich zeigen.

Wie kann man die Reichweite steigern?

Wichtig für uns ist daher die Frage, wie die organische Reichweite unter diesen Bedingungen gesteigert werden kann. Eine Geheimformel haben wir nicht parat. Allerdings gibt es einige Maßnahmen, die zumindest die Wahrscheinlichkeit einer höheren Reichweite erhöhen.

Content, Content, Content

Dass relevanter Content das A und O ist, hat bereits die 7. Studie des „Ersten Arbeitskreises Social Media in der B2B-Kommunikation“ gezeigt.

Auch, wenn es um die Erhöhung der Reichweite geht, ist relevanter Content unumgänglich! Nur wenn Beiträge für Follower interessant sind, sehen diese sich dazu aufgerufen, mit diesen zu interagieren. Und genau diese Interaktion befördert den Beitrag schließlich in den Newsfeed von den Freunden des besagten Nutzers.

Reine Eigenwerbung ist Gift

Gleichzeitig gilt, dass die Zahl der reinen „Eigenwerbungs-Posts“ nur in Maßen stattfinden sollte. Besser eignen sich Themen, die dem User Mehrwert bieten und zur aktiven Teilnahme anregen. Dazu gehören beispielsweise Gewinnspiele oder Aufrufe zum Markieren.

Eine weitere Möglichkeit ist es, die menschliche Seite hinter dem Unternehmen zu unterstreichen, z. B. durch einen humorvollen „Endlich-Freitag“-Post. Im Vordergrund sollte es dabei immer stehen, eine einheitliche Handschrift zu haben und so ein in sich geschlossenes Firmenbild nach außen zu kommunizieren. Der „Gierig-gewesen?-Post“ von Dr. Oetker Pizza war zumindest hinsichtlich seiner Tonalität nicht überraschend.

Wichtig für die Social-Media-Strategie von Unternehmen ist und bleibt es, die Vorteile der organischen Reichweite zu nutzen. Sie allein bildet allerdings noch keine ganzheitliche Social-Media-Strategie, sondern ist lediglich das Tüpfelchen auf dem I.

Was denken Sie: Welche Mittel stehen in Zukunft zur Verfügung, um organische Reichweite zu erzielen? Ist die Zeit der großen organischen Reichweiten vielleicht sogar vorbei – und wenn ja, welche Alternativen wird es geben?

Jacqueline Althaller