Meine FSJ Erfahrungen bei Zeit des Lachens

Der erste Schritt in die richtige Arbeitswelt. Konzentration aufrechterhalten von morgens bis abends. Aus dem Nichts etwas aufbauen.

All dies erlebe ich nun, denn ich absolviere aktuell mein FSJ bei Zeit des Lachens e.V. Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, das Lachen ins Krankenhaus zu bringen und den kleinen Patienten, ihren Angehörigen und dem Pflegepersonal einen Tag voller Abwechslung, Freude und Glück zu schenken. Hierzu wurden die „Tage des Lachens“ ins Leben gerufen. An solch einer Veranstaltung besucht der Verein zusammen mit Künstlern und Prominenten ein Kinderkrankenhaus und lässt die körperlichen und seelischen Belastungen aller Beteiligten am Krankheitsprozess eines Kindes für einen Moment in den Hintergrund treten.

Wie ich auf den Verein gekommen bin? Ich hörte von der Initiative im Radio im Rahmen einer Spendenaktion um Weihnachten herum, als ich mir gerade morgens die Zähne putzte. Von der Idee hinter dem Verein war ich gleich so begeistert, dass ich sofort Google befragte und mich in den Verein vertiefte, sodass ich fast meinen Bus zur Schule verpasst hätte. Daraufhin meldete ich mich nachmittags bei Jacqueline Althaller und fragte an, ob ich denn im Rahmen eines FSJ „Zeit des Lachens“ unterstützen könne. Anschließend setzte ich mich auch mit dem Bayerischen Roten Kreuz in Verbindung, dem Träger meines FSJ beim Zeit des Lachens e.V.

Aktuell läuft nun die Organisation des nächsten „Tag des Lachens“ für Ende November 2015 auf Hochtouren. Die Veranstaltung liegt in meinen Händen und ich tue, was ich kann, damit sie ein voller Erfolg wird.

“Aus dem Nichts etwas Großartiges aufbauen.”

Dieses Zitat von Jacqueline Althaller, der Gründerin und Sprecherin von „Zeit des Lachens e.V.“ höre ich sehr oft und dachte mir anfangs nicht viel dabei. Doch wie viel Wahrheit in diesem Satz steckt, wurde mir schnell klar. Wie viel Arbeit hinter einem einzigen Event wirklich steckt, darauf war ich nicht vorbereitet.

Die notwendigen Schritte, an deren Ende eine erfolgreiche Veranstaltung steht

Meine FSJ Erfahrungen bei Zeit des Lachens e.V. zeigen, es erfordert viel Durchhaltevermögen und Hartnäckigkeit und ist geprägt von einer Vielfalt an täglichen Herausforderungen.

    1. Finden einer interessierten Klinik: Keine Klinik – kein „Tag des Lachens“. Deshalb gilt es, Augen und Ohren offen zu halten, Krankenhäuser anzuschreiben und sie für einen „Tag des Lachens“ zu gewinnen.
    2. Sponsorenakquise: Lokale Unternehmen im Umkreis des Krankenhauses ansprechen. Viele befürworten die Idee der Initiative, doch nur wenige unterstützen sie dann auch. Gefühlte 17.840.239 Unternehmen habe ich angeschrieben und anschließend nachtelefoniert, weil keine Reaktion auf meine Sponsoring-Anfrage zurückkam.
    3. Pressearbeit: Genauso bei den Redaktionen: Wenn auf die Presseeinladung für einen „Tag des Lachens“ keine Antwort einläuft, heißt es auch hier: nachtelefonieren.
    4. Organisation von Künstlern und Prominenten: Auch der Kontakt zu Künstlern und Prominenten will gepflegt werden. Anschreiben, nachtelefonieren, Fragen beantworten, Erinnerungen senden, nachhaken, Informationen zusenden, Termine abstimmen… dies alles und vieles mehr gehört dazu. Doch hierzu benötigt man auch eine Portion Glück, denn Promis und Künstler sind bekanntermaßen vielbeschäftigte Menschen. Sie im rechten Augenblick zu erwischen, um ihnen alle Informationen zukommen zu lassen, dies ist gar nicht so einfach. Hat man es dann jedoch geschafft, fühlt man sich wohl für einen kurzen Augenblick ganz groß. Bis das nächste Telefonat ansteht.
    5. Vermarktung des Vereins: Wöchentlich stehen zudem Social-Media-Posts an. Hierbei ist Kreativität gefragt: Passende Zitate und Weisheiten finden und diese anschließend ansprechend gestalten, auch dies gehört zu meinen Aufgaben, genauso wie die regelmäßige Aktualisierung der Website der Initiative. Und auch das Besondere am Verein darzustellen. „Zeit des Lachens“ widmet sich nämlich nicht „nur“ den kleinen Patienten, sondern auch Angehörigen, Ärzten und Pflegern und schenkt ihnen ein Lachyoga-Seminar.

Hochs und Tiefs – meine FSJ Erfahrungen

Bei den Telefonaten trennt sich oft die Spreu vom Weizen: Manche Personen sind sehr freundlich und sympathisch, bei ihnen nimmt man auch vergleichsweise gern eine Absage entgegen. Bei anderen hat man jedoch das Gefühl, dass sie all ihren Unmut in das Gespräch legen. In diesen Fällen möchte man sich am liebsten ganz langsam und vorsichtig wieder in die Höhle zurückziehen, aus der man sich so tapfer hervorgewagt hat. Doch ich muss zugeben, meine FSJ Erfahrungen wirken beide dennoch positiv: Inzwischen habe ich keinen Bammel mehr davor, wildfremde Menschen anzurufen.
Ich nehme aus dem E-Mail-Verkehr und den Telefonaten vor allem mit, dass auf ein Tief auch immer wieder ein Hoch kommt, das dann umso schöner ist. Denn erhält man ganz unverhofft einmal eine Zusage, z.B. eine Spende, die Zusage eines angesagten Promis oder auch ein kostenloser Druck von neuen Flyern für den Verein, blicken die Kollegen bei einem Freudeschrei ganz erstaunt auf und erkundigen sich, was denn nun passiert sei.

Mein Resümee?

Stets ein Lächeln im Gesicht tragen und auch an einem anstrengenden und stressigen Arbeitstag mit noch dazu vielen Absagen das Lachen nicht vergessen. Kraft und Motivation aus den Erfolgserlebnissen ziehen. Und: Ich bin sehr stolz darauf, was ich bisher schon alles auf die Beine gestellt habe.
Jetzt bin ich schon gespannt auf die Früchte meiner Arbeit und freue mich darauf, den „Tag des Lachens“ mit Künstlern, Prominenten und Unterstützern des Vereins verbringen zu dürfen und den kleinen Patienten, ihren Angehörigen und dem Pflegepersonal in der Bamberger Kinderklinik einen abwechslungsreichen und lustigen Tag schenken zu können.

 

Wer hat ähnliche Erfahrungen? Ich freue mich auf Ihre Kommentare.

 

Von Alexandra Straub

FSJ Erfahrungen – Alexandra Straub