B2B-Unternehmen: Social Media braucht mehr Ressourcen und relevanten Content

Die aktuelle 7. Social Media-Studie des „Ersten Arbeitskreises Social Media in der B2B-Kommunikation“ ist eine wertvolle Informationsquelle für Unternehmen wie PR-Agenturen, nicht nur im B2B-Bereich: Wie schätzen Entscheider in allen Branchen Social Media ein? Was sind die aktuellen Trends? Welche Herausforderungen und Chancen stehen aktuell im Mittelpunkt? Die Umfrageergebnisse helfen Kommunikationsverantwortlichen,  in allen Bereichen richtige Entscheidungen zu treffen und unterstützen eine fundierte und zukunftsfähige Planung der Social Media Kommunikation.

Mit anderen Vordenkern im B2B-Bereich habe ich im Sommer 2010 den „Ersten Arbeitskreis Social Media in der B2B-Kommunikation“ initiiert, um diesem immer wichtiger werdenden Kommunikationsphänomen auf den Grund zu gehen. Mittlerweile können wir in 2017 bereits zum siebten Mal die größte Studie zu aktuellen Trends bei B2B-Unternehmen in der Nutzung von Social Media veröffentlichen.

Unsere Umfrage ist heute in Deutschland und Österreich nicht nur die mit der längsten Historie, sie ist im B2B-Umfeld auch hinsichtlich ihrer inhaltlichen Orientierung einmalig: Die Fragen spiegeln ausschließlich den Wissensbedarf von Kommunikationsverantwortlichen wider, das Fragebogendesign wurde im Schulterschluss mit der LMU entwickelt und orientiert sich nicht an wirtschaftlichen Interessen.  Darauf sind wir stolz.

Die größten Herausforderungen: Gestiegener Ressourcenbedarf und relevanter Content

Während lange Zeit angenommen wurde, dass „das bisschen Social Media“ von PR-Abteilungen problemlos „miterledigt“ werden könne, weiß man heute: Eine kundenorientierte – das heißt immer auch: eine professionelle – webbasierte Kommunikation stellt personelle Anforderungen und verlangt Fach-Know-how.

Social Media sind jedoch für Unternehmen, die zukunftsorientiert handeln, nicht mehr wegzudenken. Die nächsten Jahre werden deshalb weitere Veränderungen zeigen. Wer heute handelt und zusätzliche personelle Ressourcen einsetzt, ist für morgen gerüstet.

Relevanter Content ist die noch größere Herausforderung. Denn erfolgreich ist man nur dann, wenn der Rezipient den Content schätzt, ihn als unterhaltsam oder im besten Fall nutzbringend bewertet und ihn in seiner Community teilt. So weit, so gut.

Doch woher soll dieser Content kommen? Wie kann er geschaffen werden? An dieser Stelle muss man ganz klar sagen: Gelungene Content-Entwicklung funktioniert nur, wenn sie Chefsache ist. Denn ohne eine grundlegende Beschäftigung mit der eigenen Marke fehlt nicht nur der passende Inhalt, sondern auch das Ziel. Guter Content ist nicht mit „ein paar schnellen Posts“ erledigt, er kann – ja, muss – Ergebnis einer übergreifenden und zielführenden Zusammenarbeit aller Abteilungen sein.

Dazu müssen sich viele Unternehmen jedoch in tiefgreifende Change-Prozesse begeben. Content-Entwicklung verändert Unternehmen auch strukturell. Klar muss hier jedoch sein: Diese Entwicklung ist unerlässlich, wenn man weiterhin am zunehmend digitalisierten Wettbewerb teilnehmen will.

Instagram holt auf

Bei den Kanälen fokussiert sich weiterhin alles auf die „Top 5“ Facebook, XING, YouTube, LinkedIn und Twitter. Die Berufsnetzwerke XING und LinkedIn können leicht zulegen, während Facebook und Twitter aktuell im Rücklauf sind.

Der größte Gewinner ist jedoch Instagram: Mit einer Zunahme von etwa 10 Prozent  im Vergleich zum Vorjahr holt die Foto-App auf – und man höre und staune: auch im B2B-Bereich!

Der Erfolgsdruck steigt

Die Herausforderungen werden nicht weniger, ebenso aber auch die Chancen. Zunehmend holen Unternehmen Agenturen an Bord, um bei der Entwicklung und Umsetzung der Social Media-Strategie sowie bei der Pflege der Social Media-Plattformen vorne mit dabei zu sein und so zusätzliche personelle Ressourcen zu schaffen. Bereits gut 55 Prozent der befragten Unternehmen arbeiten 2017 mit Agenturen, ein Anstieg um fast 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Social Media werden zum Instrument der Lead-Generierung

Immer noch sind die Anzahl der Follower, Likes und Kommentare die wichtigsten Messgrößen. Mittlerweile gewinnen jedoch auch andere Aspekte an Gewicht: Einige Unternehmen messen bereits die Anzahl der Personal Leads oder die Cross-Channel-Nutzung aller Kanäle, um den Erfolg besser einzuschätzen.

Innerhalb der Customer Journey werden Social Media also immer stärker in die Vertriebspflicht genommen, als dies noch im vergangenen Jahr der Fall war. Hier sind wir besonders gespannt, wie sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzen wird.

Wir danken unseren Kooperationspartnern und allen Teilnehmern, die die diesjährige Studie ermöglicht haben.

Wie nehmen Sie aktuell die Nutzung von Social Media wahr? Welche Trends beobachten Sie? Wir freuen uns auf Ihre Diskussionsbeiträge und bedanken uns schon jetzt für weitere Kooperationsanfragen.

 

Jacqueline Althaller